Wunderzeit im Vogelkonzert
Ein anderes religiöses Format bietet die Wunderzeit. Den Auftakt machte ein Vogelkonzert für Frühausteher.
Früh aus den Federn, um den gefiederten Freunden zu lauschen? Für über 30 Menschen jeden Alters stellte dies keine Hürde dar. Sie folgten der Einladung des Dekanats, dieses Jahr den Pfingstmontag anders zu begrüßen und mit der aufgehenden Sonne den Tag zu beginnen.
Pastoralreferent Markus Hartmann begründet, warum er sich ausgerechnet hierfür so stark macht: „Zu lange fand Religion mit dem Rücken zum Tier statt – jetzt ist es Zeit, sie Auge in Auge mit der Schöpfung neu zu feiern – oder um Papst Franziskus zu zitieren: es ist Zeit, sich der Erde untertan zu machen“.
Entsprechend tauchte die Gruppe mit allen Sinnen in den morgenfrischen Wald ein, lauschend, tastend, horchend und wahrnehmend, bevor Biologe und Dozent Prof. Thomas Wagner, Koblenz, das Wort übernahm. Er stellte die kleinen Darsteller des Vogelkonzerts vor, erläuterte ihre Eigenarten und Vorlieben, deutete ihre Rufe und machte sie der staunenden Zuhörerschaft vertraut. Viel Neues gab es zu erfahren – von der Herkunft der Namen – warum heißt eigentlich die Mönchsgrasmücke genau so? -, über Verschiebungen und Verhaltensänderungen dank des Klimawandels – die Arten wandern -, bis hin zu Überraschendem – warum ist beispielsweise ist die Krähe ein Singvogel, die viel melodischere Taube jedoch nicht?
Ein pfingstliches Morgenlob vor dem Karweiler Pfarrhaus rundete diese ungewöhnliche Wunderzeit liturgisch ab, und war zugleich der Auftakt für ein zünftiges Frühstück. Zwei Stunden eine ganz andere Weise Glauben zu feiern – zwei Stunden mit einem wachen Herzen der Schöpfung und dem Schöpfer ganz nah.