35 NaturentdeckerInnen und Bruder Hirsch
Ungewöhnlicher Gottesdienst mit Hirschröhren – nächste „Wunderzeit“ in Planung
„Heute ist die Natur unsere Lehrmeisterin und erzählt uns von einem zugewandten und lebensbejahenden Schöpfergott!“ so eröffnete Markus Hartmann, Gestalter des neuen Gottesdienstformates „Wunderzeit“ die Zusammenkunft von 35 Interessierten in Kesseling Ende September.
Dass am Sonntagabend ein Gottesdienst stattindet ist ja keineswegs ungewöhnlich. Auch nicht, dass die Feiernden dafür die Natur aufsuchen. Doch diesmal war der Wald nicht einfach nur Kulisse für das, was man auch in der Kirche tun könnte, sondern mutierte zum Mitgestalter. Die „Wunderzeit“ nämlich sucht mit offenen Sinnen die Wunder der Schöpfung, um von ihnen zu lernen und in ihnen ein Stück Himmel zu finden. Und das umschreibt bereits den ersten Teil dieses ungewöhnlichen Gottesdienstes, den Dr. Thomas Wagner, Nabu, anleitete. Er übernahm in bewährter Weise den naturwissenschaftlichen Part und erhellte die Familie der Hirsche. Was sie kennzeichnet, und was sie von anderen Geweih und Hornträgern unterscheidet, das erläuterte Wagner anschaulich an diversen Schädeln. Er schilderte ihr Brunftverhalten und legte damit die unermessliche Verschwendung offen, mit der die Natur das Paarungsverhalten ausschmückt.
Die kurze Wanderung der bunten Gruppe jeden Alters, die sich aus dem ganzen Dekanat Ahr-Eifel zusammenfand, fand ihren Höhepunkt an einem Aussichtspunkt, an dem sich die Brunft besonders gut mitverfolgen lässt – gebannt lauschten die TeilnehmerInnen dem eindringlichen Röhren, das das Tal erfüllte.
Dass diese Naturerfahrung in einen Gottesdienst eingebettet und spirituell untermauert wurde, empfanden alle als besonders bereichernd und motivierend. Ihr Staunen und ihr überrascht-Sein bündelte eine gemeinschaftliche Brotfeier und ein Segenswunsch. Das abschließende Picknick ließ viel Zeit, sich weiter kennenzulernen und auszutauschen.
Eine weitere Wunderzeit wird gewiss dufte – sie widmet sich den Gewürzen, die in der Winter und Weihnachtszeit die Sinne anregen.